Sonntag, 17. Juni 2012

[Rezension] ► Dan Brown - Das verlorene Symbol



Originaltitel: The Lost Symbol
Erscheinungsjahr: 2010 (Bastei Lübbe)
Preis: 4,99€ (Hardcover)
Seiten: 768
Reihe: Robert Langdon #3
Erster Satz: "Das Geheimnis liegt darin, wie man stirbt."
Kurzbeschreibung

Washington, D.C.: In der amerikanischen Hauptstadt liegt ein sorgsam gehütetes Geheimnis verborgen, und ein Mann ist bereit, dafür zu töten. Doch dazu benötigt er die Unterstützung eines Menschen, der ihm freiwillig niemals helfen würde: Robert Langdon, Harvard-Professor und Experte für die Entschlüsselung und Deutung mysteriöser Symbole. Nur ein finsterer Plan ermöglicht es, Robert Langdon in die Geschichte hineinzuziehen. Fortan jagt der Professor über die berühmten Schauplätze der Hauptstadt, doch die wahren Geheimnisse sind in dunklen Kammern, Tempeln und Tunneln verborgen. Orte, die vor ihm kaum jemand betreten hat. Und er jagt nicht nur- er wird selbst zum Gejagten. Denn das Rätsel, das nur er zu lösen vermag, ist für viele Kreise von größter Bedeutung- im Guten wie im Bösen. Zwölf Stunden bleiben Robert Langdon, um seine Aufgabe zu erfüllen. Danach wird die Welt, die wir kennen, eine andere sein.

Rezension

Lange genug musste ich warten, bis mir die gebundene Ausgabe zum unschlagbaren Sonderpreis ins Netz gegangen ist. Umso mehr habe ich mich darauf gefreut, Robert Langdon in einer Mini-Leserunde im Büchertreff endlich wiedersehen zu dürfen.

Dan Brown gehört für mich zu den Autoren, in deren Geschichten einzutauchen mir unheimlich leicht fällt. Er weiß für meinen Geschmack einfach, wie man den gemeinen Lesefrosch unterhalten kann. Ob er schon während des Schreibens auf die nächste Verfilmung abzielt? Ich weiß es nicht. Aber mit seinen kurzen, actionreichen Kapiteln mit Cliffhanger-Garantie sorgt er für ein unheimlich rasantes Lesetempo. Man kann gar nicht anders, als durch die Seiten zu fliegen! Ich lese sehr gerne mit Kopfkino und auch "optisch" macht die Handlung einiges her. Dazu übernimmt Herr Brown wieder einmal die Rolle des Reiseführers und wieder einmal meistert er diese Aufgabe mit Bravour: Robert und Co. durch Washington zu folgen war wirklich interessant und sehr informativ. Ich hatte richtig das Gefühl dort zu sein, so schön wurde Atmosphäre geschaffen.

Wesentlich mehr Schwierigkeiten haben mir da die Charaktere bereitet. Das letzte Treffen mit Robert Langdon, einem meiner liebsten Thriller-Helden, war lange her und die Wiedersehensfreude dem entsprechend groß. Aber wie das oft so ist, wenn man jemanden lange nicht gesehen hat, stimmen Erinnerung und Wirklichkeit nicht immer so gut überein, wie man das vielleicht gerne hätte. Robert ist, so kam es mir zumindest vor, älter geworden- im wörtlichen wie im übertragenden Sinne. Ich hatte ihn einfach mehr in Action in Erinnerung und hier übernimmt er nur einen vergleichsweise kleinen Part, was das Vorantreiben der Handlung angeht. Er löst zwar immer noch gewohnt gekonnt das eine oder andere Rätsel, aber ich wurde das Gefühl nie ganz los, dass das eigentliche Geschehen an ihm vorbeigeht. Sein toller Charakter kam mir zu wenig zur Geltung, schade! Dafür hat der Gegenspieler um so mehr Platz bekommen, aber er konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Ohne zu spoilern: Je mehr ich über ihn erfahren habe, desto unlogischer wurde mir seine Person und da stellen sich bei mir sämtliche Nackenhaare auf. Er tut seinen Zweck und scheint den Guten immer einen Schritt voraus zu sein, aber ich habe aus seiner Sicht einfach nicht gerne gelesen.

Auch in Sachen Handlung bin ich zwiegespalten. Einerseits war die Jagd auf das "verlorene Symbol" wirklich gut gemacht, das will ich gar nicht bestreiten. Interessante Informationen bekam ich genau so serviert, wie überraschende Auflösungen und spannende Wendungen. Und bei den meisten anderen Autoren wäre ich damit auch voll auf zufrieden gewesen. Aber Dan Brown ist eben nicht der Schriftsteller von nebenan und von ihm hatte ich mir noch mehr erhofft. Es gab mir zu viele Ungereimtheiten, und auch wenn das oft nur Kleinigkeiten waren, hat es mich in der Summe doch sehr gestört. Außerdem waren für mich weder die Beweggründe des Gegenspielers, noch die Begründung für das frühe Eingreifen der CIA, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit sehen will, wirklich schlüssig. Und zu guter Letzt hat mich dann die Auflösung hinter dem "Verlorenen Symbol" nicht zufriedengestellt. Ich kann das nur schlecht erklären, ohne zu viel zu verraten. Aber wenn ich es auf den Punkt bringen müsste, dann würde ich sagen, dass das Gesamtpaket für mich einfach nicht richtig rund war. Vereinfacht dargestellt: Der Tortenboden hat toll geschmeckt, aber in Sachen Sahnecreme und Verzierung hatte ich mir mehr erhofft.

Fazit

Dieses Buch gehört definitiv zu den besseren Thrillern, wenn man es mit der breiten Masse vergleicht. Es ist spannend, rasant und für Fans von Robert Langdon natürlich ein Muss. Aber an seinem eigenen Maßstab gemessen erreicht Dan Brown die Qualität von "Illuminati" oder "Sakrileg" leider nicht.


Inhalt: ♥♥♥♥♥ || Atmosphäre: ♥♥♥♥ || Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache: ♥♥♥♥ || Aufmachung: ♥♥♥♥
Lesespaß: ♥♥♥♥

17.06.2012

8 Kommentare:

  1. Tolle Rezension meine große Schwester ließt es auch gerade!! :)

    UND danke für dein so liebes Kommentar!! ♥ So ein Lob von DIR zu bekommen, hach *glücklich sei* ;)

    Wenn dir ein Buch einfällt sag bescheid.

    GLG Elle

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    1. Nur die Wahrheit :)
      Ich melde mich, sobald ich mich entschieden habe. Aber das ist schweeer xD Ich kann mich ja nicht einmal zwischen (gleich schmeckenden) Joghurt-Sorten entscheiden, wie soll das bei Büchern gehen ;)?

      Dir auch liebe Grüße!

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  2. Hallo,

    klasse Rezi, aber noch genialer ist deine Bewertungsmethode mit den Fröschen. Wie originell und einigartig. Wir waren begeistert von der Seite udn sind jetzt Leser.

    LG
    Phil und Charly

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    1. Hallo Phil, hallo Charly!

      Vielen lieben Dank für das Lob, ich werde ganz rot ^^ Es würde mich natürlich sehr freuen, wenn ihr regelmäßig vorbeischwimmen würdet :)

      LG Kermit

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  3. Tolle Rezension :)
    Ich finde die Frösche so lustig, so etwas habe ich noch nie irgendwo vorher gesehen. Echt toll!

    Ich habe deinen Blog gerade über blog-zug entdeckt und bin sofort Leser geworden :)

    Liebe Grüße
    Maura
    (emotional-life-of-books.blogspot.de)

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    1. Vielen Dank! Die Frösche "gehören" mir leider nicht, aber ich fand die Grafiken so süß, dass ich sie unbedingt einbauen musste :)

      Auf blog-zug bin ich noch nicht lange, habe aber auch schon einige interessante Blogs entdeckt. Bei dir werde ich auch gleich mal vorbeischauen, vielen Dank für den Link!

      Liebe Grüße zurück,
      Kermit

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  4. Hey hallo. Ich habe deinen Blog auf Blogzug entdeckt :D Jetzt stalke ich dich öfters ;D

    Zu dem Buch. Es liegt auch noch auf meinem SUB :D und ich hoffe es ist wirklich spannend, so wie du das sagst:D

    Es würde mich freuen wenn du mal vorbei schaust :D

    liebe grüße von der Hoxi

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    1. Huhu! Freut mich sehr, dass es dir hier gefällt. Über diese Art von Stalkern freue ich mich immer :P

      Das Buch ist wirklich sehr spannend! Inhaltlich und in Sachen Action finde ich es wirklich sehr gelungen. Meine Kritikpunkte werden dir vllt gar nicht (oder zumindest nicht zu sehr) auffallen, wenn dir besonders die Spannung wichtig ist. Viel Spaß beim Lesen :)

      Magst du mir vllt nochmal den Link zu deinem Blog schicken? Unter deinem Google-Profil finde ich leider nichts ._.

      Liebe Grüße,
      Kermit

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