Donnerstag, 27. Juni 2013

[BuchBlubb] ► Mein zukünftiger Ex (Jill Mansell)



Liebe. 
Lüge.
List.
♠Original: An Offer You Can´t Refuse
♠Verlag: Knaur (2011)
♠Seiten: 406
♠Genre: Humor, Romantik
♠Reihe: -

1st: >> Es gibt durchaus Orte, an denen man damit rechnet, der hyper-eleganten Mutter seines Freundes zu begegnen. <<
Lola liebt Doug, und Doug liebt Lola. Klarer Fall für die Ewigkeit sollte man meinen. Doch dann bietet Dougs Mutter der Siebzehnjährigen zehntausend Pfund dafür,  möglichst wirkungsvoll und - noch wichtiger - möglichst dauerhaft aus seinem Leben zu verschwinden. So eine Unverschämtheit, niemals würde Lola sich darauf einlassen! Wenn da nicht dieses Geheimnis wäre, dass ihre Familie für immer zerstören könnte... Jahre später treffen die beiden zufällig erneut aufeinander und Lola ist sofort wieder Feuer und Flamme. Doug hingegen macht mit dem Charme eines Eisbergs deutlich, was er von ihr hält. Aber Lola muss ihn zurückgewinnen, um jeden Preis. Nur wie? Wo er doch niemals erfahren darf, dass sie damals sein Herz für Geld gebrochen hat und von seinem Lola-freien Leben samt neuer Freundin ganz zu schweigen...



Angeschwemmt... wurde das Buch letztes Jahr bei Taschenbuchtagen einer gewissen Kette: Jedes Schätzchen 2€ und ein Mansell, den ich noch nicht hatte- wie hätte ich da Nein sagen sollen oder wollen? Außerdem liebe ich die Cover der deutschen Bücher.

Abgetaucht... bin ich mit ordentlich Schwung in den Froschschenkeln! Denn einer der Gründe, aus denen ich Jill Mansell bisher immer anderen Autorinnen des Genres vorgezogen habe, ist ihr Schreibstil. Ihr müsst euch das vorstellen: Eine voll besetzte S-Bahn und ich lache im gefühlten Minutentakt laute Tränen, so witzig und genial fand ich z.B. "Sternschnupperkurs". Genau dieser Effekt aber hat mir hier leider gefehlt. "Mein zukünftiger Ex" ist sicher lustige, kurzweilige und spritzige Lektüre und dabei besser als mancher seiner Konkurrenten. Aber es ist eben nicht ganz so lustig, kurzweilig und spritzig, wie ich es von der Autorin gewöhnt bin. Gut, es kann nicht immer der Edelschokoladen-Schreibstil sein und das Buch ließt sich trotzdem locker weg. Aber ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin selbst nicht ganz so viel Spaß an der Geschichte hatte, wie bei anderen ihrer Bücher und das hat man - finde ich - der Atmosphäre doch ein wenig angemerkt.


Badegäste... waren sicher nicht ganz unschuldig daran, dass ich dieses Buch nicht so recht genießen konnte, im Gegenteil. Ich kenne und liebe die wirren, verrückten und oft übertriebenen "Jeder kennt und/oder liebt jeden um fünf oder mehr Ecken"-Familienbanden inklusive Star-Auftritten und Katastrophen-Freunde. Ich kenne und liebe diese schrulligen Charaktere, die Situationskomik, dem Umgang der Personen miteinander! Aber hier? Keine Chance: Die Protagonistin Lola ist - vorsichtig ausgedrückt - eigen und als Anti-Klischee in Form der Leseratte im Horizontalgewerbe-Dress alles andere als gelungen. Oberflächlich und - sorry - strohdoof ist es mir ein absolutes Rätsel, wem Frau Mansell sie als erfolgreiche Filialleiterin einer Buchkette verkaufen wollte. Auch die Nebencharaktere sind zwar laut, bleiben aber überraschend farblos. Es hat einfach jener Charme gefehlt, mit dem die Autorin aus verschroben und verrückt eigentlich etwas Sympathisches macht.

Schwimmzüge... schließlich konnten dann auch nicht mehr retten, was Lola schon ruiniert hatte. Jill Mansell ist nichts für Realisten, die sich seitenlang fragen wollen, ob denn nun alles gut ausgeht oder nicht. So überraschend es auch oft ausfällt, es gibt ein Happy End in diesen Geschichten. Das zu wissen ist nichts Schlechtes, weil der Weg dorthin eigentlich so toll ist. Aber dieses Mal basiert die ganze Geschichte leider auf einer Idee, mit der ich mich überhaupt nicht anfreunden konnte. Mutter Teresa würde man es vielleicht abkaufen, dass sie gegenüber Doug so verbissen an ihrer Lüge von damals festhält. Aber Lola, für die grundsätzlich "Lola" an erster Stelle steht? Beim besten Willen nicht. Auch verbringt Lola viel Zeit damit, Doug und dem Leser mit diversen Stalking-Attacken auf die Nerven zu gehen. Die großen Lacher bleiben dabei aber genauso aus, wie kribbelnde Momente. Klar gab es witzige Szenen mit den beiden, aber von Herzen gelacht und gefiebert habe ich eigentlich nur bei Lolas Freunden. Deren Geschichten und auch die anderer Familienmitglieder haben nämlich richtig Spaß gemacht und waren genau das, was ich mir von diesem Buch erhofft hatte! An der Haupthandlung dürfte aber wohl nur Spaß haben, wer mit Lola klarkommt und das war bei mir leider nicht der Fall. 


Kurzweilige Spaßlektüre für Zwischendurch, bei der mir leider das gewisse Mansell´sche Etwas gefehlt hat.

Inhalt: ♥♥♥♥♥ || Atmosphäre: ♥♥♥♥ || Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache: ♥♥♥♥ || Aufmachung: ♥♥♥♥♥
Lesespaß: ♥♥♥♥♥

27.06.2013


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